Für Studierende aller Altersgruppen und Lebensentwürfe gilt, dass während des Studiums Zeiten psychischer Belastung auftreten können, sei es durch Burnout, Versagensängste, Liebeskummer, Todesfälle im Familien- oder Freundeskreis, Depressionen, Prüfungsangst und vieles mehr. Häufig ist der Zugang zu Psychotherapie oder anderen Beratungsmöglichkeiten an die finanzielle Situation der jeweiligen Person gebunden. In den letzten Jahren gab es mehrere Initiativen, den Zugang zu Psychotherapie und psychologischer Beratung für Studierende niederschwelliger zu gestalten. Nachfolgend werden einige kostenlose Beratungsangebote sowie Förderungen für Studierende vorgestellt:
Psychologische Studierendenberatung
Die Psychologische Studierendenberatung ist eine zum Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) gehörende psychosoziale Einrichtung zur Unterstützung von Studierenden und Studienwerber*innen durch psychologische und psychotherapeutische Mittel. Im Vordergrund steht dabei die Verbesserung der Kompetenzen zur Bewältigung des Studiums, der Studienwahl und der studentischen Lebenssituation durch Hilfe zur Selbsthilfe. Die Psychologische Studierendenberatung bietet derzeit Beratung an sechs Standorten (Wien, Graz, Linz, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg) und online (Chat-Beratung) an. Alle Angebote der Psychologischen Studierendenberatung sind kostenlos und vertraulich und können auf Wunsch auch anonym in Anspruch genommen werden. Ausführliche weitere Informationen, Öffnungszeiten sowie Kontaktdaten sind auf der Webseite der Psychologischen Studierendenberatung: https://www.studierendenberatung.at/.
ÖH-Helpline
Die ÖH-Helpline ist ein Kooperationsprojekt der Österreichischen Hochschüler_Innenschaft (ÖH) mit dem Verein für Psychotherapie. Die Helpline bietet eine kostenlose anonyme Erstberatung durch speziell geschulte Mitarbeiter*innen des Vereins für Psychotherapie sowie auf Wunsch eine Vermittlung an Psychotherapeut*innen für eine weitergehende Beratung. Die Kosten der Erstberatung (online oder persönlich) bei einem*einer Psychotherapeut*in werden von der ÖH übernommen. Nach erfolgter Vermittlung kann eine Psychotherapie bei einem*einer Psychotherapeut*in in der Nähe innerhalb von ein bis zwei Wochen begonnen werden. Kontaktdaten und Erreichbarkeit der ÖH-Helpline sind hier zu finden: https://www.oeh.ac.at/helpline/. Terminbuchungen sind auch über die Webseite des Psychotherapeutischen Bereitschaftsdienstes möglich: https://www.bereitschaftsdienst.at/standorte/wien/online-terminbuchung/.
ÖH Psychotherapiefonds
Zur Abdeckung der Kosten einer aktuellen oder zukünftigen notwendigen Psychotherapie können Studierende einen Antrag beim Psychotherapiefonds der ÖH stellen. Zusätzlich zu den in der Richtlinie des Sozialfonds angeführten Voraussetzungen ist für eine Kostenübernahme eine Bestätigung eines*einer Psychotherapeut*in oder Arzt*Ärztin über die Notwendigkeit der Psychotherapie vorzulegen. Die studierende Person hat nachzuweisen, dass die zuständige Krankenkasse die Behandlung anerkennt und einen Teil der Kosten übernimmt, oder dass um einen Sozialtarif bzw. einen vergünstigten Tarif angesucht wurde. Die Unterstützung beträgt höchstens € 1.500,- für die in Anspruch genommene Therapie. Nähere Informationen dazu finden sich in den Richtlinien des Sozialfonds: https://www.oeh.ac.at/service/foerdertoepfe/sozialfonds/.
Angebote an einzelnen hochschulischen Bildungseinrichtungen
Die Vertretungen der Österreichischen Hochschüler_Innenschaft an den einzelnen hochschulischen Bildungseinrichtungen bieten teilweise auch Förderungen für die Inanspruchnahme einer Psychotherapie oder eigene Beratungsstellen an. Es lohnt sich daher auf der Webseite der jeweiligen Hochschulvertretung zu recherchieren. Exemplarisch genannt seien an dieser Stelle der Psychotherapietopf der ÖH der Universität Wien (https://oeh.univie.ac.at/foerderungen/psychotherapietopf), der Mental-Health Fördertopf der ÖH der Universität Graz (https://oehunigraz.at/soziales/mentale-gesundheit/) oder die Psychosoziale Beratung an der Pädagogischen Hochschule Wien (https://phwien.ac.at/psychosoziale-beratung/).
24-Stunden-Hilfe in akuten Krisensituationen
In akuten Krisensituationen außerhalb der Öffnungszeiten von Beratungsstellen gibt es bundesweit sowie in den einzelnen Bundesländern eingerichtete telefonische Beratungsstellen, die täglich 24 Stunden erreichbar sind. Eine Auflistung ist auf der Webseite des österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie zu finden: https://www.psychotherapie.at/patientinnen/notfallkontakte-beratungshotlines.